Das Licht der Jedi von Charles Soule
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Wir befinden uns im goldenen Zeitalter der Republik. Zahlreiche Hyperraumrouten verbinden den Kern mit dem äußeren Rand und der Einfluss der Jedi reicht von Coruscant bis hin zu solch entlegenen Welten wie Elphrona. Die Kanzlerin der Republik verspricht eine große Erneuerung durch die baldige Eröffnung der Starlight Station und es herrscht ein generelles Gefühl von Hoffnung und Fortschritt in der Galaxis. Immerhin ist das Motto von Kanzlerin Lina Soh nicht umsonst: "Wir alle sind die Republik".
Doch dann kommt es zu einer Katastrophe im Hyperraum und diese lenkt den Fokus auf eine neue Bedrohung für die Galaxis: Die Nihil, eine Art Paramilitär bestehend aus Plünderern und Kriminellen, mit der Fähigkeit durch den Hyperraum navigieren zu können, ohne bekannten Routen folgen zu müssen. Ist das der Anfang vom Ende?
Die Ära der hohen Republik beginnt mit diesem Band und damit der erste zeitlicher Abschnitt der sich klar vom EU trennt. Während die Post-Endor Zeit des Kanons und die Lücken der Skywalker Saga nicht darum herumkommen mit den selben Abschnitten in Legends verglichen zu werden, so ist die Zeit der hohen Republik unerforschtes Territorium im EU und offene Spielwiese für den Kanon. Wo das EU zwischen der "Old Republic" und der "galactic Republic" große zeitliche Lücken lässt, versucht der Kanon diese mit der "high Republic" zu schließen. Wir sehen die Republik und die Jedi hier auf der Höhe ihrer Macht, bevor die Machtnutzer zur privaten Sicherheitstruppe der Republik wurden und bevor der Senat durch Korruption schwach und träge wurde.
Charles Soule schafft es mit seinem ersten Roman (vorher war er vorallem für Comics bekannt) einen großartigen Eintrag in diese Lücke zu setzten und startet die Ära der hohen Republik mit einem echten Knaller. Das Buch ist in drei Parts aufgeteilt, und im ersten Teil steigen wir direkt mit der Hyperraumkatastrophe ein. Wie es diese zu lösen gilt und welchen Aufwand es die Jedi kostet um das schlimmste abzuwenden wird hier perfekt in Szene gesetzt und ausgespielt. Charles Soule erzählt die Hyperraumkatastrophe auf eine sehr cineastische Art und transportiert gewaltige Bilder in die Köpfe der Leser.
Danach wird das Buch ruhiger, aber keines Falls langweilig, da es Charles Soule gelingt selbst solch trockene Dinge, wie den Großeinsatz von Navigationsdroiden, als spannende Actionszene darzustellen. Auch die Nihil, die neuen Gegenspieler, sind gut in Szene gesetzt und haben interessante Hintergründe und Motivationen.
Marchion Ro, der Anführer der Nihil, ist irgendwas zwischen Christian Lindner, Kleinfinger aus Game of Thrones und Imperator Palpatine und so kurios diese Kombination klingt, funktioniert sie unglaublich gut. Marchion Ro ist die Art Bösewicht die man liebt zu hassen und seine Definition von Freiheit erinnert stark an neoliberale Propaganda, wodurch die Nihil auch sehr gut als Kritik am ausbeuterischen Kapitalismus funktionieren.
Ich war von diesem Buch mehr als begeistert und bin dadurch jetzt tief in die erste Phase der High Republic Ära eingestiegen. Eine wirklich Kritik am Buch hab ich nicht und kann es daher nur jedem empfehlen. Da es eine neue Lücke bespielt, finde ich auch das es für EU und Kanon Fans gleichermaßen funktionieren kann.
Was haltet ihr von "Das Licht der Jedi"? Nutzt den Thread gerne wieder für eure eigenen Meinungen und Reviews.